Die freillige Vereinbarung zur Frauenförderung, mit der die Industrie 2001 ein Gleichstellungsgesetz verhindert hat, ist auf ganzer Linie gescheitert. Nicht einmal Dieter Hundt, Präsident der BDA, hat versucht, die Vereinbarung in seinem eigenen Betrieb durchzusetzen.
Die MLP-Kundenzeitschrift FORUM hat sich auch komplett von dem Ziel verabschiedet, mehr Frauen in leitende Positionen zu bekommen. Stattdessen sind in dem Artikel Leistung braucht keine Quote solcherlei Aussagen zu finden:
Frauenförderung ist altmodisch und hat in Großunternehmen zunehmend ausgedient.Kein Wort von den Zusagen in der freiwilligen Vereinbarung.
Personalchefs entscheiden nicht nach Geschlecht, sondern nach Leistung.Kein Wort von Voruteilen und dem Unwillen, Frauen in Männerkreise hineinzulassen (ich erinnere mich an das Wort
Schlitzpisseraus dem Mund meines ehemaligen Chefs).
Dabei wirken Traditionen, alte Rolleneintreilungen und die Erziehung zwar immer noch als Hemmschuh für Frauen, aber mit abnehmender Ausprägung.Es wird also alles von selbst gut, und bewusstes Handeln ist inzwischen unnötig?
Wie ernst ist eine Finanzberatung zu nehmen, die das volkswirtschaftliche Potenzial verkennt, das dadurch verschleudert wird, dass so wenig Frauen in leitenden Positionen sitzen?